Richtiges Heizen und Lüften im Winter - So wird´s gemacht

Mit zurückgehenden Temperaturen erfolgt unweigerlich der Griff zum Heizungsregler. Nachfolgend finden Sie einige Tipps der GEWOFAG, wie Sie energiesparend und vor allem gesund durch die kalte Jahreszeit kommen. Denn richtiges Heizen und Lüften sorgt nicht nur für angenehmes Raumklima, sondern verhindert auch Schimmelbildung. Wenn Sie nur wenige Regeln beherzigen, sind Sie den ganzen Winter über auf der sicheren Seite.

    Heizen Sie vorausschauend und sparsam


    Ihre Wohnung wird von einer Zentralheizung gewärmt? Damit Sie im Winter so effektiv wie möglich und dennoch energiesparend heizen, sollten die Heizkörper nie komplett abgestellt sein. Moderne Heizungsanlagen, wie sie in den Gebäuden der GEWOFAG installiert sind, senken die Raumtemperatur nachts automatisch ab. Diese Nachtabsenkung verbraucht in der Schlafenszeit weniger Heizenergie, hält die Wärme im Heizkörper aber auf einem Niveau, das eine zu große Abkühlung Ihrer Wohnung und damit energieintensive Neuerwärmung am folgenden Tag verhindert. Voreingestellte Thermostatventile regeln den gewünschten Wärmebedarf selbstständig. Bei mittlerer Stellung werden etwa 20 °C Raumtemperatur erreicht. Die optimale Komfortwärme liegt in unserer Klimazone je nach individueller Befindlichkeit im Wohnzimmer zwischen 20 °C und 23 °C. In der Küche, im Flur sowie in tagsüber wenig genutzten Räumen darf es durchaus etwas weniger sein. Im Schlafzimmer ist es sogar schlaffördernd, wenn sich die Temperaturen in einem Bereich zwischen 16 °C und 18 °C bewegen.

    Thermostatventile steuern die Raumtemperatur


    Oft sind Mieterinnen und Mieter überrascht, wenn sie sich einmal eingehend mit der Wirkungsweise eines Thermostatventils beschäftigen. Denn die Zahlenskala am Drehregler bezieht sich nicht – wie oft vermutet wird – auf die Temperatur des Heizkörpers. Vielmehr lässt sich mit ihm die Raumtemperatur steuern. So entspricht die Reglerstufe 3 ca. 20 °C Raumtemperatur und die Stufe 4 ca. 23 °C. Es ist also energetisch nicht sinnvoll, eine ausgekühlte Wohnung möglichst schnell aufzuwärmen, indem man die Maximaleinstellung wählt. Um Energie und damit Kosten zu sparen, empfiehlt sich vor allem in Zeiten der Abwesenheit ein moderater Einsatz der Heizungsanlage. Kommen Sie dann nach Hause, bedarf es umso weniger Zeit und Energie, die gewünschte Temperatur zu erreichen. Thermostate haben auch den Vorteil, auf Erwärmung von außen zu reagieren. Denn wenn Sonneneinstrahlung den Raum erwärmt, reduziert sich die Heizleistung, was wiederum die Heizkosten senkt. Auch bei Nachtspeicherheizungen sollten alle Geräte eingeschaltet sein.Diese können Sie dann je nach Raum und Bedarf temperaturgerecht steuern. Hierbei ist es wichtig, regelmäßig den Ventilator über das Raumthermostat einzuschalten. Nur dann ist für eine ausreichende Luftumwälzung gesorgt. Hier sind wir beim zweiten Faktor, der neben der Wärme für Wohlfühlklima sorgt, aber auch umsichtiges Vorgehen erfordert: die Belüftung.

    Regelmäßiges Lüften gegen Schimmelbildung


    In den warmen Monaten wird zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Regel einfach durch das tägliche Lüften nach draußen geleitet. Im Winter, wenn die Fenster die meiste Zeit über geschlossen bleiben, kann sich aus unsachgemäßem Lüften schnell ein gesundheitliches, aber auch ästhetisches Problem ergeben. Mit sinkender Temperatur nimmt die Luft weniger Feuchtigkeit aus der Umgebung auf, weshalb sich diese etwa an Wänden oder Fenstern niederschlägt. Aber auch bei angenehmer Raumtemperatur wird ein permanentes Zuviel an Feuchtigkeit früher oder später zu Schimmelbildung führen. Schimmel sieht nicht nur hässlich aus und greift Tapeten oder Wände an – er kann auch zu einem Risiko für die Gesundheit werden. Verschiedene gesundheitliche Komplikationen können sich unter Umständen auf Schimmel im Haushalt zurückführen lassen. Für die Winterzeit lohnt sich daher die Anschaffung eines Luftfeuchtigkeitsmessers. So wissen Sie, ob die Luftfeuchtigkeit Ihrer Wohnung im optimalen Bereich von ca. 50 % liegt. Eine höhere Luftfeuchtigkeit sollte umgehend durch richtiges Lüften reduziert werden.

    Die Schwerpunkträume Badezimmer und Küche


    Im Bad wird besonders viel Feuchtluft erzeugt. Halten Sie die Badtür deshalb während des Duschens oder Badens geschlossen. In Bädern ohne Fenster sollte die elektrische Belüftung unbedingt eingeschaltet sein. Keinesfalls dürfen die restlichen Räume über die Badtür gelüftet werden. Nach dem Duschen oder Baden trocknen Sie am besten die Fliesen und lüften kurz quer. Dies wiederholen Sie, wenn nach etwa einer Stunde die Raumluft erwärmt ist. Ein ledigliches Ankippen der Fenster ist im Winter zu vermeiden. Nach der Belüftung können Sie Ihr Bad wieder beheizen. Der beim Kochen in der Küche entstehende Wasserdampf sollte bei geschlossener Tür direkt über ein geöffnetes Fenster entweichen. Dabei ist Nässe am Fensterglas umgehend zu entfernen, damit die Glasfugen nicht schimmeln.

    Wohnen und Schlafen in optimaler Atmosphäre


    Im Wohnzimmer können Sie bei erhöhter Luftfeuchtigkeit auf Wasserschalen an den Heizkörpern verzichten. Da auch Zimmerpflanzen kontinuierlich Feuchtigkeit abgeben und sich auf der Blumenerde Schimmel bilden kann, sollte deren Anzahl beschränkt bleiben. Achten Sie zudem darauf, dass Schränke und größere Gegenstände mindestens 5 bis 10 cm von der Wand abgerückt stehen, damit eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist. Ein sensibler Bereich ist außerdem das Schlafzimmer, weil hier durch die Atmung über Stunden Feuchtigkeit in den Raum getragen wird. Um die Kondenswasserbildung an Fenstern und Außenwänden zu vermeiden, sollte die Tür zum meist kühleren Schlafraum stets geschlossen gehalten werden. Feuchte, kalte Luft sammelt sich übrigens besonders gern in Bettkästen, die unter dem Bett angebracht sind.

    Der perfekte Luftaustausch für Ihr Wohlbefinden


    Und wie wird richtig gelüftet? Spätestens, wenn die Fensterscheibe beschlagen ist, sollten Sie das Fenster öffnen und die feuchtwarme Raumluft durch kühlere, aber auch trockenere Außenluft austauschen. Um erst gar kein Schimmelrisiko entstehen zu lassen, lüften Sie am besten drei- bis fünfmal täglich quer. Beim Querlüften oder auch Stoßlüften sind Fenster und Türen ganz geöffnet. Denn langes Lüften in Kippstellung würde Ihre Räume bei schlechterem Lüftungseffekt unnötig auskühlen. Das ist nicht nur Energieverschwendung – die in dem allmählich abkühlenden Wohnbereich kondensierte Luftfeuchte macht diesen auch zum idealen Nährboden für Schimmelpilze.


Im Winter für ca. 4 Minuten stoßlüften, dabei den Thermostat auf „neutral“ stellen.


Während des Kochens oder nach dem Duschen und Baden ca. 5–10 Minuten stoßlüften, dabei den Thermostat auf „neutral“ stellen.


Bei der mittleren Stellung des Thermostats werden etwa 20 °C Raumtemperatur erreicht. Beachten Sie, dass keine Möbel vor den Heizkörpern stehen und die Vorhänge den Wärmeaustausch nicht behindern.



    WÄSCHETROCKNEN IM WINTER

    Ein wichtiger Aspekt betrifft das Trocknen von Wäsche im Winter. Je nach Anzahl der Kleidungsstücke können diese auf einem Wäschetrockner in der Wohnung so viel Feuchtigkeit freisetzen, dass der gesunde Wert überschritten wird. Nutzen Sie besser einen Trockenraum im Haus. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit: Die „Frosttrocknung“ auf dem Balkon. Wird nämlich feuchte Wäsche unter 0 °C Grad draußen aufgehängt, gefriert das Wasser im Stoff zuerst und verdunstet dann. Dieser Vorgang macht die Wäsche sogar besonders weich und wird Sublimation genannt. Dafür sollte allerdings trockenes Wetter herrschen. Sonne und Wind beschleunigen die Sublimation. Probieren Sie es einfach einmal aus. Nicht nur Handtücher profitieren vom ungewöhnlichen Weichheitseffekt. Allerdings sollte die Wäsche nie im noch frostigen Zustand vom Balkon geholt werden.