München, 13. September 2016
Wäre Karl Preis nicht gewesen, gäbe es die GEWOFAG nicht. Der ehemalige Wohnungsbaureferent und berufsmäßige Stadtrat der Stadt München hat für den geförderten Wohnungsbau in München ein solides Fundament geschaffen. Zum 70. Mal jährt sich in diesem Jahr sein Todestag. Zu seiner Würdigung hat heute Dr. Klaus-Michael Dengler, Sprecher der GEWOFAG-Geschäftsführung, zusammen mit Stadträtin Bettina Messinger und Karl-Preis-Enkel Hannes S. Macher eine umfassende Gedächtnisschau eröffnet. Sie steht unter dem Titel „Karl Preis – Visionär und Pionier“ und bietet zahlreiche historische Bilder und Zeitzeugnisse. Die Ausstellung in der GEWOFAG-Hauptverwaltung in Ramersdorf ist noch bis zum 13. Oktober zu sehen.
„Karl Preis ist ein starkes Vorbild. Er gilt als Visionär und Pionier, weil er mit seinen innovativen Ideen und seiner Durchsetzungskraft den sozialen Münchner Wohnungsbau vor 1933 und nach 1945 revolutionierte. Er hat die Wohnungsnot entspannt, neue Standards etabliert – auch beim Wiederaufbau – und: Er setzte sich stark für Menschen ein, die auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung waren. Für sie ließ er nicht einfach nur Wohnungen bauen, sondern entwickelte ganze Lebensraumkonzepte. So manche Selbstverständlichkeit, wie wir sie heute kennen, geht auf Karl Preis zurück“, erklärte Dr. Klaus-Michael Dengler zu Beginn der Ausstellung und verwies auf den Lebensweg jenes Mannes, der sich schon vor rund hundert Jahren dafür stark machte, der Münchner Wohnungsnot die Stirn zu bieten.
Die umfassende Ausstellung zeigt Fotos, Aufzeichnungen und Korrespondenzen aus der Gründerzeit der GEWOFAG rund um das Leben und Wirken von Karl Preis. Sein Enkel und Autor Hannes S. Macher setzte sich für die Umsetzung der Gedächtnisschau zusammen mit Renate Wirthmann vom Arbeitskreis Stadtteilgeschichte Ramersdorf e.V. ein. Spannend sind vor allem Vergleichsdokumente wie etwa eine Auflistung der Lebenshaltungskosten um 1929 oder der Aufbau der Gründersiedlungen Neu-Ramersdorf (wie es damals genannt wurde), Neuhausen, Giesing, Harlaching und Friedenheim/Laim. Zunächst gastierte die Ausstellung in der Stadtteilbibliothek in Ramersdorf, nun holt die Geschäftsführung der GEWOFAG ihren Gründervater im wahrsten Sinne des Wortes in die Zentrale „nach Hause“.
Leben und Wirken von Karl Preis
Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war Münchens Stadtbild geprägt von Wohnungsnot und sozialer Ungleichheit. Viele Familien, darunter Kriegsheimkehrer und Zuzügler vom Land, lebten auf engstem Raum zusammen, oftmals in einem Zimmer. Karl Preis initiierte als Referent für Wohnungsbau im Münchner Stadtrat den Bau von 5.000 Wohnungen bis 1925. Mit seinem umfassenden Programm „Beseitigung der Wohnungsnot in München“ gewann er den Stadtrat für den Bau weiterer 11.000 Wohnungen bis 1933 für die rund 20.500 Wohnungssuchenden. Eigens dafür gründete er mit Genehmigung des Stadtrats 1928 die Gemeinnützige Wohnungsfürsorge AG, die GEWOFAG, mit dem Ziel, bezahlbaren Wohnraum für sozial Benachteiligte zu schaffen. Eine Unternehmung, die es bis dahin so noch nicht gegeben hatte und deren Zielsetzung noch heute gemäß der Satzung von 1928 gelebt wird.
GEWOFAG
Die GEWOFAG ist eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft und mit ca. 35.000 Wohnungen Münchens größte Vermieterin. Sie stellt seit rund 90 Jahren den Münchner Bürgerinnen und Bürgern Wohnraum zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung und bietet damit Alternativen im angespannten Münchner Wohnungsmarkt. Neben Neubau und Vermietung sind die Sanierung und Instandsetzung des Wohnungsbestands die wichtigsten Aufgaben der GEWOFAG.
Pressekontakt
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Konzernsprecherin
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